Mittwoch, 26. März 2008

Stockenfels




Die schöne Irmingard


Wie jede anständige Geisterburg auf ihren Ruf bedacht ist, hat auch Stockenfels seine "Weiße Frau", die "Schöne Irmingard".Diese ist niemanden wohlgesonnen, wie auch die meisten der anderen "armen Seelen", die auf der Burg nächtlich und mitunter auch tagsüber ihr Unwesen treibenSie soll sehr schön gewesen sein und die Minnesänger priesen ihren Liebreiz in ihren Liedern. So blieb es nicht aus, daß viele junge Ritter um ihre Minne warben und um ihre Hand anhielten. Diese war aber gar nicht so leicht zu erhaltenDen Freiern wurden Mutproben ganz besonderer Art von ihr auferlegt, die so angelegt waren, dass sie nicht überleben konnten. Sie mußten in voller Rüstung durch den Hochwasser führenden Regen reiten, oder unbewaffnet gegen bewaffnete Kriegsknechte kämpfen und dergleichen mehr. Sie soll bei all diesen grausamen Spielen höchstpersönlich zugeschaut haben und sich jedes mal hohnlachend abgewandt haben, wenn wieder einer ihrer Freier seine Liebe zu ihr mit seinem Leben büßteDie verzweifelte Mutter eines ihrer Opfer die Irmingard am Sterbebett des Sohnes auf ewig und auf alle Zeiten verfluchte. Irmingard von Stockenfels verstarb auf geheimnisvolle Weise und wurde in der Burgkapelle zu Stockenfels vor dem Altar aufgebahrt.Selbst im Tode noch blieb ihre Schönheit unversehrt und alle die kamen, um sie noch einmal zu schauen, vermeinten eine Schlafende zu sehen. Am Morgen des dritten Tages ihres Todes sollte die Beerdigung stattfinden. Doch die Leiche war spurlos verschwunden und alles Suchen war vergeblich. Aber nächtens wurde sie immer wieder gesehen in der Burg und rund um den Burgberg. Und ihre Minne, die sie noch immer den Männern in Form eines Kusses anbietet, blieb so tödlich für dieselben, wie zu ihren Lebzeiten.Wer ihren Liebreiz erliegt und sie küsst, muss innerhalb von drei Tagen sterben. Darum ihr Männer habet Acht und sehet Euch vor auf den Wanderwegen rund um die Geisterburg Stockenfels.Die Küsse der Irmingard sind so süß, aber auch so tödlich wie die Tollkirsche, deren Stauden sich um das alte Gemäuer ranken.

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