Mittwoch, 9. April 2008

Homberg







Die Weiße Frau von Hohenburg




Die Stadt Homberg (Efze) wurde einst hart belagert und unter den Bürgern fanden sich sogar etliche, die hielten es mit dem Feind. Auch der Türmer auf dem Schlossberg gehörte zu den Verrätern.Er konnte von seiner Wohnung aus die Bewegungen der Belagerer am ehesten beobachten und sein Amt erforderte es, dass er zu jeder Zeit der Stadt von einer drohenden Gefahr Kunde gab.
In der Nacht aber, wo verabredetermaßen ein Sturm auf die Mauern von Homberg geschehen sollte, auch alles dazu vorbereitet war, unterließ der bestochene Türmer das Blasen mit dem Horn und die Stadt wäre verloren gewesen, wenn nicht die Magd des Türmers durch ihren angstvollen Ruf die Bürger aus dem Schlummer geweckt hätte. Sie konnte zwar nur auf der einen Seite des Schlossturms das Wächterhorn erschallen lassen, da die andern drei Seiten vom Türmer verschlossen waren.
Noch in der Nacht greift sich der rasend wütende Türmer die Magd, die ihn um sein Geld und seinen Traum vom Ende dieser Schlacht gebracht hat und wirft sie in den tiefen Burgbrunnen, in dem sie mit einen schrecklichen Schrei, der für kurze Zeit alles grausame Dröhnen der Schlacht übertönt, für immer verschwindet.
Und sie erscheint wieder alle sieben Jahre am Tag des Verrats, wandelt als weiße Frau im sanften Licht des Mondes auf den Mauern der Burg hoch oben über der Stadt Homberg - zur Schande und zum Schrecken aller Verräter, die keinen ruhigen Schlaf mehr finden und keinen Frieden...

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